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Was-taugt-der-ALDI-PC

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01.12.2014
G. Düsterhöft
"Was taugt der neue ALDI-PC (MEDION AKOYA P5395D (MD8844) diesmal eine stolzen Betrag von 599,00 EURO hinblättern, um dieses Gerät zu erwerben. Im nachfolgenden Warentest beschreibe ich die Vorteile und die nachteile deieses PC. Der höhere Preis wird damit erklärt, dass es sich um einen PC handelt, der auf Grund einer Grafikkarte Geforce GTX 750Ti auch für "Gamer" auf  interessant sein könnte. Ich bin kein "Gamer" würde an dieser Stelle jedoch bemerken, dass allein für eine aktuelle TOP Grafikkarte für einen Gaming PC mehr als 400,00 EURO kostet. Kurz um, ein "Gamer-PC" ist es definitiv nicht. 

Autor: Gerhard Düsterhöft (DÜSTI oder engl. DUESTI) Datum: 01. Dezember 2014
Vorwort: 
Der Lebensmittel Discounter ALDI vertreibt schon seit längerer Zeit Computer der Marke MEDION und bietet diese in seinen Filialen zu relativ günstigen Konditionen an. Waren es in früheren Zeiten PCs unter 500,00 EURO, muss der Kunde für das aktuelle Angebot MEDION AKOYA P5395D (MD8844) diesmal eine stolzen Betrag von 599,00 EURO hinblättern, um dieses Gerät zu erwerben.
Der höhere Preis wird damit erklärt, dass es sich um einen PC handelt, der auf Grund einer Grafikkarte Geforce GTX 750Ti auch für "Gamer" auf  interessant sein könnte. Ich bin kein "Gamer" würde an dieser Stelle jedoch bemerken, dass allein für eine aktuelle TOP Grafikkarte für einen Gaming PC mehr als 400,00 EURO kostet. Kurz um, ein "Gamer-PC" ist es definitiv nicht. 
Ob der neue ALDI-PC ein Preisschnäppchen ist, erkennt man, wenn man einmal die Einzelpreise (Brutto) der verbauten Komponenten (ohne Software) betrachtet. Hier ergibt sich folgende Kalkulation: 
1. Gehäuse Miditower schwarz                                                 40,00€
2. Hauptplatine (Mainboard/Motherboard) Sockel 1150              50,00€
3. Prozessor (CPU) Core i5-4460, mit 3,2GHz                         170,00€
4. Festplatte HDD 2 Terabyte (TB)                                           70,00€
5. Grafikkarte Geforce GTX 750Ti                                          110,00€
6. DVD/CD Multibrenner                                                         30,00€
7. Arbeitsspeicher RAM                                                          70,00€
8. PC-Netzteil                                                                        30,00€
Gesamtkosten inkl. MwSt                                                      570,00€ 
Da kann man nicht meckern. Einen Bastler, der sich selbst einen "ALDI-PC" mit gleicher Ausstattung zusammenschrauben würde, müsste schon fast so viel Geld ausgeben, um nur die Komponenten zu kaufen. In dieser Kalkulation fehlen ja noch die Kosten für den Aufbau, die Verkabelung, das Betriebssystem Windows 8.1 und die Installation der Software. 
Um einem Kunden einen gleichwertigen PC aufzubauen und anzubieten müsste ich schon auf meine Gewinnmarge verzichten, um diesen Preis zu halten. 
 Aber es ist ja nicht nur allein der Preis, der beim Kauf eines hochwertigen Computers eine Rolle spielt, sondern es zählen ja auch die inneren Werte. Ich schaute mir einige Testurteile im Internet an und fand wie immer zuvor durchgehend Lob. Mängel wurden auch diesmal in den Tests verschwiegen. Dies kennt man ja bereits von den MEDION PC früherer Zeiten. Und eine Frage wurde in den Tests auch diesmal gar nicht aufgeworfen, mämlich die Frage nach dem Service und Support, im Falle eines Fehlers oder Defekts. 
Hier hat der Kunde eher schlechte Karten, denn in einer ALDI-Filiale bekommt er definitiv keine Hilfe und Unterstützung und der MEDION Support in Deutschland ist seit 2010 auch nicht mehr das, was er einmal war. Aber das ist eine andere Geschichte, über die ich demnächst berichten werde. 
Also wartete ich erst einmal ab. Bereits am 05. Dezember hatte ich dann die Gelegenheit den neuen ALDI PC MEDION AKOYA P5395D (MD8844) in meiner Werkstatt auf "Herz und Nieren" zu überprüfen. Ein Kunde hatte sich einen neuen ALDI-PC gekauft. Aber seine Freude währte nicht lange. Die Flut von Demo-Programmen und Testversionen nervte den Kunden bereits zu Beginn, und mit dem Betriebssystem - Windows 8.1 - kam der Kunde gar nicht zurecht. 
Vergebens suchte er wieder einmal den Windows-Start Button, um überflüssige Software und Demoversionen zu deinstallieren und wo waren die Programme geblieben, die über den Start-Button aufgerufen werden konnten. Auch die Funktion der Kachel bzw. Apps war Ihm nicht klar und von einem Microsoft Konto oder Windows Store hatte er bisher auch noch nichts gehört.  Dieses Problem wäre ganz leicht zu lösen, indem MEDION ein Windows 8.1 Handbuch in den Karton gelegt hätte. Ich schenkte dem Kunden als erstes ein Windows 8.1 Handbuch und bat um sein Einverständnis den PC zu testen. Der Kunde willigte ein und ich durfte einen Blick in das Innenleben des ALDI-PC werfen. Hier nun mein fachliches Urteil zu dem neuen ALDI-PC MEDION AKOYA P5395D (MD8844):
1. Das schwarze Gehäuse Miditower kennt man schon von früheren MEDION-PCs, es ist speziell gefertigt und ist vom Volumen relativ klein. Ein späteres Aufrüsten oder ein Austausch der Komponenten Mainboard/Motherboard sowie Einbau einer größeren Grafikkarte oder eines leistungsstärkeren Netzteils ist kaum möglich, wird auch von MEDION nicht gewünscht. 
2. Die Hauptplatine, (Mainboard/ Motherboard) ist die wichtigste Komponente in einem PC. In MEDION-PC werden ganz spezielle Mainboards verbaut, die in einer begrenzten Stückzahl angefertigt werden. In Datenblatt werden zum Mainboard keine Angaben gemacht. Es ist eine NO-Name Hauptplatine, mit einem Sockel 1150, die in begrenzter Stückzahl gefertigt und nicht im offiziell Handel verkauft wird. Ersatzteile gibt es nicht und ein Standard Mainboard kann man oft nicht in das Gehäuse einbauen, weil die Anordnung der Bauteile seitenverkehrt ist. Bei einem Defekt müsste man auch das MEDION PC-Gehäuse wechseln. 
3. Der Prozessor (CPU) ist ein Intel Core i5-4460, mit 3,2GHz. Es ist ein 4-Kern Prozessor mit ansprechender Leistung. Eine Übertaktung des Prozessors ist jedoch kaum möglich, da in diesem PC nur ein Standard Lüfter verbaut ist. Der spätere Einbau eines größeren leistungsstärkeren Lüfters oder einer "Wasserkühlung" scheitert an der Enge des Gehäuses. Gleichfalls verlaufen Kabel im gesamten Raum und eine Durchlüftung ist eingeschränkt. 
4. Grafikkarte NVIDIA Geforce GTX 750Ti mit 2048MB Grafikspeicher. Ist durchaus ein leistungsstarkes Modell, welches normalerweise aber auch bereits in einem Home-PC im unteren Preissegment (unter 500,00 EURO) verwendet wird. Ein späterer Austausch der Grafikkarte durch ein leistungsstärkeres Modell würde Probleme bereiten. Das PC-Gehäuse ist zu klein. Auch ist fraglich, ob die Stromversorgung dieser Grafikkarte gewährleistet werden kann.
5. Die Festplatte ist eine mechanische 3,5 Zoll SATA III Festplatte mit 2 TB (Terabyte) Speicherkapazität. Nähere Angaben zum Hersteller und zu den Leistungsparametern lagen mir nicht vor. Das Betriebssystem Windows 8.1 ist aufgespielt und die Partitionierung der Festplatte ist bereits vorgegeben. Im Dauerbetrieb und unter Last entwickelt diese Festplatte eine Temperatur von ca. °C, bei kleinem Volumen des Gehäuses und unzureichender Durchlüftung staut sich die Wärme im Gehäuse. Dies fördert den schnellen Verschleiß. 
Auch habe ich schon oft in Computergehäusen von MEDION aber auch anderen PC-Herstellern, wie HP, DELL usw. beobachtet, dass die Festplatte senkrecht und nicht waagerecht eingebaut sind. Dies verringert die Lebensdauer merklich. Schlimmstenfalls kommt es zum Totalausfall mit Datenverlust, wie kürzlich wieder an einem MEDION PC beobachtet, bei dem die Garantie gerade abgelaufen war. Anstatt einer so großen Festplatte wäre es besser gewesen, eine 2,5 Zoll Solid State Drive SSD  einzubauen. Das SSD-Laufwerk gewährleistet einen schnellen Zugriff auf die Daten, es ist unempfindlich gegen Stoß und Schlag, es erzeugt keine Wärme und auch keine keine Laufwerksgeräusche, selbst bei maximaler Auslastung. Größe Datenmengen speichern, ist auf einem fast täglich laufenden PC sowieso ein Risiko. Hier wäre es eher angebracht noch eine externe Festplatte USB 3.0 zu nutzen.
6. Arbeitsspeicher DDR3 8GB nur 1 Riegel gesteckt. Aus dem Datenblatt ist nicht erkennbar, ob es sich um Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von 1333MHz, 1600MHz oder höher handelt auch ist die CAS-Latenz z.B. CL9 nicht angegeben. Darauf sollte man schon bei einem PC in diesem Preissegment Wert legen. Auf dem Mainboard befinden sich nur zwei Steckplätze für RAM-Bausteine. Eingebaut ist nur ein Speicherbaustein 8GB. Dieser läuft somit nur im Mono Chanel Mode. Besser wären zwei gleiche Speichrriegel um somit den Dual Chanel-Mode zu erreichen. Dies würde die Geschwindigkeit der Abarbeitung von Befehlen erhöhen. 
7. Optisches Laufwerk oder besser DVD Multibrenner ist ein gängiges Modell ohne Besonderheiten.In diesem Preissegment wäre es durchaus denkbar auch schon ein CD/DVD/Blue Ray Laufwerk einzubauen. um einer Spielekonsole, die bereits unter 500,00EURO zu haben ist, die Stirn zu bieten.
8. Die zentrale Stromversorgung wird durch ein PC-Netzteil gewährleistet und sollte eine Ausgangsleistung von 650Watt haben. Man unterscheidet PC-Netzteile an denen eine bestimmte festgelegte Zahl Kabel vorliegt und im Unterschied dazu Netzteile mit Kanelmanagment. In dem neuen MEDION PC wird aus Kostengründen das erstere verbaut sein. Dies ermöglicht nicht zusätzliche Stromkabel nachzurüsten und einzubauen. Auch sollte die 12 Volt Schiene einen Ausgangsstrom von mehr als 30 Ampere bereitstellen. Auch sollte das Netzteil mit einem besonders leisen Lüfter ausgestattet sein, was man von Lüftern in MEDION-PC nicht behaupten kann. Der aktuelle MEDION-PC erfüllt diese Anforderungen in keiner Weise.
 
Sehr geehrte Besucher und Kunden, verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich möchte den Preis, die Qualität und auch die Leistung des neuen ALDI-PC nicht in Frage stellen und Sie auch nicht von einer Kaufentscheidung abhalten. Falls Sie jedoch mit dem Gedanken spielen, sich zu Weihnachten 2014 einen neuen preiswerten "Home-PC" bzw. einen etwas teureren aber leistungsfähigen "Gamer-PC" zu kaufen, lassen Sie sich nicht von Werbeversprechen und Lobeshymnen in einschlägigen Computerzeitschriften blenden. Positive Kritiken kann man sich kaufen, wenn man das Geld hat. Vertrauen Sie dem PC-Experten in Ihrer Nähe und lassen Sie sich vorher beraten.  
In DÜSTI-s Computer-Shop in Oebisfelde erhalten Sie Ihren ganz individuellen PC - Made in Germany.
                                          
Netzteil mit Kabel-Management unten,                             SSD 2,5 Zoll unten im Gehäuse, keine Kabel
Festplatte waagerecht eingebaut, großer Innen-                behindern die Abfuhr von Wärme, Kabel
raum für große Grafikkarte



Kaum zu glauben, im Innenraum sind kaum Kabel zu sehen, obwohl der Computer bereits voll verkabelt ist. Kabelsalat gibt es nicht in einem echten DÜSTI-Computer (DC).
Ihr zukünftiger Computer ist kein "Gerät von der Stange", sondern wird vom Fachmann aufgebaut, verkabelt und konfiguriert. Auf Wunsch erhalten Sie den Computer mit einem Betriebssystem (Windows, Linux) Ihrer Wahl. Auch ein bereits vorhandenes Windows 7 oder Windows 8 Betriebssystem kann verwendet werden. 
Ihre persönlichen Daten werden von Ihrem Altgerät auf den neuen Computer übertragen, falls Sie es wünschen. Sie erhalten ein kostenloses Softwarepaket (Firefox, Chrome, Adobe Reader, Libre Office, VLC Mediaplayer, E-Mail Programme, Fotobetrachter usw.) und bei einem PC ab 500,00 EURO ein Kaspersky Internet Security 2015 (1 Lizenz für ein Jahr) geschenkt. 
Jeder Computer ist ein Unikat und erhält eine Garantie auf die verbauten Bauteile von 3 Jahren. Während dieser Zeit ist es möglich verbaute Komponenten, umzutauschen. Der Restwert wird berechnet und Sie bekommen diesen Betrag als Anzahlung für den Kauf der leistungsstärkeren Komponente. Eine eventuelle Reparatur, wird in kürzester Zeit ausgeführt. Sie erhalten eine gleichwertige neue Komponente und müssen nicht einen Monat warten, bis der Schaden behoben ist. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Vertrauen. Sollte Sie etwas an meinem Beitrag auszusetzen haben, lassen Sie es mich wissen. Für Ihre persönlichen Meinung wäre ich Ihnen sehr dankbar.  
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